Bike einstellen in 8 Schritten
Ein gut eingestelltes und gepflegtes Bike macht auf den anstehenden Touren, in Bikeparks oder bei deinen Feierabendrunden einfach mehr Spaß. Bei diesem Bikecheck ist es egal, ob du ein E-MTB, Fully, Hardtail oder Gravelbike vorbereiten möchtest. An unserem GHOST Riot EN Pro zeigen wir dir alles, was du wissen musst.
Diese Werkzeuge
brauchst du
1 Satz Inbusschlüssel (+ ggf. Torx)
Federgabelpumpe
Luftpumpe
Kettenöl
Step 1: Schrauben auf Festigkeit checken
Wir starten am Cockpit und kontrollieren, ob alle Schrauben fest genug sind.
Zuerst die Griffe: Diese dürfen sich nicht verdrehen lassen, auch wenn du es mit etwas mehr Kraft versuchst - falls doch: Mit dem Inbusschlüssel gefühlvoll nachziehen, bis sie fest sind. Dann kontrollierst du, ob Schalt-, Sattelstütz- oder ggf. andere Hebel fest sind.
Bild links: Griffe festziehen, Bild rechts: Klemmschrauben Vorbau / Lenker – auch hier kannst du prüfen, ob die Schrauben fest sind. Ist der Lenker auch mittig montiert? Passt die Neigung des Lenkers?
STEP 2: BREMSEN EINSTELLEN UND AUF FUNKTION PRÜFEN
Besonderheit Bremsen: Stelle deine Bremshebel so ein, dass du bequem mit einem Finger am Ende des Bremshebels landest, wenn du deine Hand mittig auf dem Griff platzierst. Hydraulische Scheibenbremsen haben genügend Power, um diese mit nur einem Finger zu bedienen. Prüfe außerdem, ob Bremsscheiben (Torx25) und Bremssattel (5er Inbusschlüssel) fest sind. Wirf einen Blick auf die Bremsbeläge, diese sollten mindestens 1mm Belag aufweisen. Falls nicht, sind diese zu wechseln.
STEP 3: CHECKEN, OB DAS STEUERLAGER OHNE SPIEL LÄUFT
Als Nächstes prüfen wir, ob das Steuerlager ohne Spiel und leichtgängig läuft. Hierfür ziehe mit der einen Hand deine Vorderradbremse. Die andere Hand liegt mit Zeigefinger und Daumen auf dem Lenkkopflager. Nun schiebe das Rad vor und zurück und achte darauf, dass du kein Spiel bemerkst. Drehe den Lenker und prüfe, ob sich dieser leicht genug drehen lässt.
Pro Tip
Bei Fullys kannst du mit diesem Test auch prüfen, ob alle Gelenke deines Rahmens fest und spielfrei sind. Im Zweifelsfall mit dem Inbusschlüssel alle Schrauben auf Festigkeit prüfen.
Step 4: Schrauben im Schaltwerk festziehen
Checke zunächst, ob auch die Schraube deines Schaltwerks fest ist. Das kann schon oft mal das Problem für fehlerhafte Schaltvorgänge sein. Auch die Pedale sind auf Festigkeit zu kontrollieren. Eine Anleitung zur Pedalmontage findest du hier.
Step 5: Reifendruck testen
Der richtige Reifendruck entscheidet darüber, ob du auf dem Trail genügend Grip hast. Fährst du eine längere Tour, solltest du wissen, dass ein eher geringerer Luftdruck einen höheren Rollwiderstand mit sich bringt. Starte hier mit einem mittigen Wert für normale Fahren auf Trails. Du fährst auf viel losen Untergrund und hast das Gefühl, leicht Traktion zu verlieren, gehe mit dem Druck etwas nach unten.
Du bewegst dich im Bikepark auf schnellen Flowstrecken und merkst, dass dein Reifen in Kurven und Kompressionen kippelig wird und anfängt zu walken? Dann justiere den Reifendruck nach oben. Wenn deine Reifen sehr rissig oder komplett abgefahren sind, solltest du diese wechseln.
Bild links/oben: Du hast alle Schrauben kontrolliert, alles ist fest und ohne Spiel? Dann hast du schon die halbe Miete und wir kommen jetzt zum Feintuning.
Bild rechts/unten: Der Reifendruck sollte zwischen 1,4 – 2,2 Bar liegen. Diese große Spreizung ergibt sich aus deinen individuellen Anforderungen und der Karkasse deines Reifens. Ein simpler Test, der auch dein Körpergewicht einbezieht, ist, sich mit den Händen von oben auf deinen Reifen zu stützen und zu checken, ob sich die Seitenstollen deines Reifens in Richtung Boden bewegen. Falls nicht, fährst du zu viel Druck, falls sich der Reifen stark wölbt zu wenig.
Step 6: Fahrwerk einstellen
Entscheidend für maximale Kontrolle und Traktion ist maßgeblich das richtige Einstellen deines Fahrwerks (Federgabel und Dämpfer).
• Einstellen von Sag / Negativfederweg
Damit die Federelemente sauber arbeiten können, müssen diese passend zu deinem Körpergewicht eingestellt sein. Hierfür benötigst du die Gabelpumpe und eine Wand, an der du dich anlehnen kannst. So geht's
Öffne die Dämpfung / Lockout von Federgabel und Dämpfer. Schiebe die Kontroll-Gummiringe nach zum Anfang des Federwegs (diese verstecken sich gerne mal in den Endlagen deiner Gabel oder Dämpfer). Stelle dich in Fahrposition mittig auf dein Bike und wippe etwas, um das Losbrechmoment des Systems zu überwinden. Nun schiebe die Gummiringe an zur aktuellen Position von Gabel und Dämpfer und steige vorsichtig, ohne nachzuwippen vom Rad ab.
Die Gummiringe zeigen dir jetzt deinen Negativfederweg an. Dieser sollte zwischen 25 – 30 % des gesamten Federwegs liegen. Mit der Gabelpumpe kannst du jetzt nachjustieren. Hast du zu viel Negativfederweg, pumpe entsprechend Luft in dein Federelement. Bei zu wenig, lasse etwas Luft über die Pumpe ab. Wiederhole jetzt den o.g. Vorgang, um zu prüfen, dass du nun den richtigen Druck im System hast.
Du hast dich schon immer gefragt, was die lustigen Drehrädchen an den Federelementen für eine Aufgabe haben? Keine Sorge, das geht den meisten so!
Drücke fest auf deinen Lenker und lasse diesen schnell wieder los. Hüpft nun dein Vorderrad vom Boden weg, ist dein Rebound zu schnell eingestellt. Das äußert sich beim Fahren im Gelände in einem nervösen Fahrgefühl und führt dazu, dass dein Rad eher über Unebenheiten hüpft, als am Boden zu bleiben und Grip zu generieren. Nun drehst du den Reboundsteller in Richtung Plus und machst diesen somit langsamer. Prüfe erneut, ob jetzt dein Reifen beim o.g. Test nun am Boden bleibt. Stellst du beim Test fest, dass die Gabel sehr langsam wieder aus dem Federweg wandert, musst du den Rebounddreher in Richtung Minus aufdrehen.
Gleiches machst du mit deinem Dämpfer. Drücke fest auf deinen Sattel und lass ihn wieder los. Hüpft dein Hinterrad vom Boden, ist dieser zu schnell und du musst ihn langsamer stellen. Fährt der Dämpfer sehr langsam aus, muss er schneller gestellt werden. Hierfür benötigst du bei manchen Dämpfern einen Inbusschlüssel.
Step 7: Die perfekte Sattelhöhe
Für eine angenehme Sitzposition stellst du zuletzt noch deinen Sattel auf die passende Höhe und Neigung ein. Bei ausgefahrener Sattelstütze ist dein nach unten gestrecktes Bein gerade noch etwas angewinkelt.
Die richtige Höhe des Sattels ergibt sich durch einen runden Tritt. Dein Bein ist an dieser Stelle gerade so nicht ausgestreckt.
Für einen bequemen Sitz ist, die Neigung des Sattels so einzustellen, dass die Sattelspitze etwas tiefer liegt als der hintere Teil. Über die unter dem Sattel liegenden Stellschrauben kannst du die Neigung anpassen.
Step 8: Last but not least – Kette schmieren und Gänge checken
Bringe nun noch etwas Kettenöl auf und … Prüfe, ob die Gänge alle sauber durchschalten. Über das Stellrädchen am Schalthebel kannst du ggf. noch etwas nachjustieren.
Dein Bike ist ready für die neue Saison
Respekt! Du hast soeben selbstständig dein Bike fit für deine Saison gemacht und bist jetzt bereit für viele spaßige Kilometer. Falls du dir mit deinem Bike bei irgendetwas immer noch unsicher bist, kontaktiere deinen lokalen Ghost Händler.