HOMESTORY ANNE TERPSTRA

DER CROSS COUNTRY STAR IM PORTRAIT

Geboren im niederländischen Städtchen Zierikzee, hat sich Anne Terpstra in beeindruckender Manier zu einer der schnellsten Mountainbikerinnen der Welt entwickelt. Was zusammen mit ihrem Bruder Rien Terpstra als Hobby begann, führte sie auf eine Reise, von der keiner der beiden vorher zu träumen wagte.

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WO ALLES BEGANN

„Es begann alles mit ihrem Bruder Rien. Er hatte keine Lust zu laufen.“, ist Wiebe Terpstras Antwort auf die Frage, wie ihre Tochter Anne zum Mountainbiken gekommen ist. Anne, 1991 in Zierikzee geboren, ist neidisch auf das neu entdeckte Hobby ihres Bruders und will ebenfalls ein Bike. Nur wenige Wochen später steht sie bei ihrem ersten Rennen am Start.

Anne Terpstra isst am Küchentisch
Anne Terpstra in Aktion auf einem GHOST-Bike

"EINE ART LEBENSSTIL"

Das neue Zuhause der Familie Terpstra in Apeldoorn, einer dicht bewaldeten Region in den Niederlanden, spielt eine zentrale Rolle im Leben der beiden Kinder. Mutter Paula erzählt: „Als die Kinder anfingen, Rennen zu fahren, wurde es für uns eine Art Lebensstil.“ Die Rennen schweißen die Familie noch enger zusammen. Anne und Rien teilen die Leidenschaft fürs Biken und verbringen viel Zeit miteinander. Rien: „Wir waren zusammen biken, sind gemeinsam Rennen gefahren. Im Grunde haben wir alles zu zweit gemacht.“

Als Rien 21 Jahre wird, hört er mit dem Rennfahren auf und tritt dem Militär bei. Anne nimmt einen anderen Weg und fährt weiterhin Rennen. In ihrem ersten World Cup Rennen kommt Anne 45 Minuten nach der Siegerin über die Ziellinie.

Anne Terpstra bereitet sich auf eine Radtour vor
Anne Terpstra im Wald auf einem GHOST-Bike

2016: VERTRAG IM GHOST FACTORY RACING TEAM

2016 kommt Anne zum GHOST Factory Racing Team. Vier Jahre nachdem sie Profisportlerin geworden war, nimmt sie GHOST unter Vertrag – für Anne war das aber nie geplant gewesen. „Ich habe nicht mit dem Biken angefangen, um Profisportlerin zu werden und nichts anderes mehr in meinem Leben zu tun. Ich fahre einfach gerne Rad. Früher bin ich die ganze Zeit mit meinem Bruder unterwegs gewesen. Und als ich zu GHOST kam, haben mich alle für verrückt gehalten, weil ich anfangs nur von meinem Bruder erzählt habe. Früher habe ich ihn immer angerufen, wenn ich zu einem Rennen fuhr und habe mit ihm über die Strecke gesprochen. Er hat mir dann Tipps gegeben, wie ich diesen oder jenen Drop nehmen kann. Heute bin ich einfach total happy, wenn er zu einem Rennen kommt. Ich weiß, dass er sehr stolz auf mich ist und das ist schön.“

Mit einem GHOST-Bike durch den Wald rasen
Anne Terpstra Staub Action

FAMILIE UND LEIDENSCHAFT

Für Anne ist der Vertrag beim GHOST Factory Racing Team eines von vielen Puzzleteilen, die sich langsam zusammen fügen. Das Team ist für sie wie eine zweite Familie, besonders nachdem sich Anne und Tom Wickles in einander verlieben. Mit Tom kann sie ihre Leidenschaft fürs Biken teilen, so wie damals mit ihrem Bruder Rien. Ihre Freude am Radfahren hat sie dahin gebracht, wo sie heute steht. Ihre Entscheidung, das Medizinstudium nach dem Bachelor abzubrechen und Radprofi zu werden, basiert nicht auf ihrem Siegeswillen. Es war schlichtweg die Leidenschaft fürs Biken. Eine Leidenschaft, die noch stärker ist, wenn man sie mit den Liebsten teilt.

Anne Terpstra radelt vor einer Kirche
Anne Terpstra und der Schatten eines GHOST-Bikes

"WAS BLEIBT, IST DER SPASS AM BIKEN"

2019 fährt Anne in Albstadt mit einem 5. Platz das erste Mal aufs Weltcup-Podium. In Andorra zeigt sie der Welt, wie stark sie geworden ist: Als sie sich von Jolanda Neff entfernt, fährt sie zu einem unangefochtenen Sieg. Viele Leute sind überrascht, dass Anne gewonnen hat. Für Anne, die starke Verletzungen überwunden hat und stärker als je zuvor zurückkehrt, kommt ein weiteres Puzzleteil ins Spiel: Dieser Sieg hat ihr Mindset, ihre Herangehensweise, verändert. „Ich musste einfach nur gewinnen, um zu lernen und den nächsten Schritt zu machen. Es ist super wichtig, mit welcher Einstellung man an den Start geht. Ich kann jetzt endlich mit jedem anderen Ergebnis zufrieden sein. Denn ich weiß: Wenn ich alles richtig gemacht und alles gegeben habe, ist das Ergebnis, egal wie es ausfällt, in Ordnung. Das hat meine Perspektive verändert. Es ist fast so, als hätte ich einen großen, schweren Rucksack endlich abgeladen. Was bleibt, ist der Spaß am Biken. Ich kann es wieder voll und ganz genießen. Und das ist alles. Das macht mich glücklich."

Anne Terpstra gibt auf ihrem GHOST Bike alles

Fotos: Attention Builders

Video: Lars Veenstra

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