Die Ultimative Bikepacking Packliste

Was Muss Mit Auf Die Radreise, Was Nicht?

Bikepacking bedeutet Freiheit, Natur und: Minimalismus. „Weniger ist mehr“ lautet das Motto, denn so fährt es sich leichter und du besinnst dich auf das, was wirklich zählt. Damit deine Radreise ein voller Erfolg wird, dürfen ein paar Dinge trotzdem nicht fehlen. Unsere ultimative Bikepacking Packliste zeigt auf, was du unbedingt in deine Fahrradtaschen einpacken musst und was getrost zu Hause bleiben kann.

Tobis Bikepacking Setup für die NC500 Strecke

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Für Maximalen Bikepackingspass: Weniger Ist Mehr

Eines gleich vorab: Das mit der „ultimativen“ Bikepacking Packliste ist so eine Sache, denn was unbedingt mitmuss und was total überflüssig ist, hängt davon ab, wie du für dich Bikepacking definierst. Vorab solltest du dir also Fragen wie diese stellen:

  • Bist du nur ein Wochenende lang oder viele Tage am Stück unterwegs?

  • Zeltest du gern, schläfst du unter freiem Himmel oder zieht es dich eher ins Hotel?

  • Bist du eher unempfindlich oder frierst du zum Beispiel leicht?

  • Bist du allein unterwegs oder gemeinsam mit anderen?

Viele Dinge benötigt man nicht in doppelter Ausführung (zum Beispiel Werkzeug, Campingkocher, Zelt…) Ganz sicher hast du deine eigenen Vorstellungen und Prioritäten und kannst deine persönliche Packliste selbstverständlich so erweitern, dass sie zu dir und deiner Reise passt. Der wichtigste Tipp, den wir dir geben können, lautet deshalb:

Stelle dir zu jedem Teil, das in deine Gepäcktaschen wandern soll, die Frage: Muss das wirklich sein?

Denn klar ist: Was man nicht unbedingt braucht, schleppt man letztendlich umsonst mit sich herum. Und das kostet am Ende Kraft und darunter leidet natürlich auch der Fahrspaß.

Martin Donat mit dem GHOST Road Rage Gravelbike und einer Bikepackingtasche auf einer Bikepackingtour

Bikepacking Von A Bis Z: Was Brauchst Du Wirklich?

Wir haben schon viele Bikepacking Reisen unternommen und schon vieles vergessen, aber auch umsonst durch die Gegend gefahren. Das Ergebnis unserer Erfahrungen ist diese Packliste, die uns auch bei der Vorbereitung für unsere Schottland Tour gute Dienste geleistet hat. Auf unserer North Coast 500 Tour waren wir fünf Tage lang bei Wind und Wetter unterwegs und haben in Hotels, Pensionen oder eben im Zelt übernachtet. Alles, was wir dabei hatten, um auf dem neuen Road Rage Gravelbike eine gute Zeit zu haben, findest du auf unserer Packliste wieder.

Unter dem Punkt „Nice to have“ haben wir zusätzlich noch ein paar Dinge aufgelistet, die nicht ganz so wichtig sind, über die es aber immerhin nachzudenken lohnt. Damit du deinen Bikepacking Trip perfekt vorbereiten kannst, steht unsere Packliste hier als PDF zum Download bereit. So kannst du sie einfach ausdrucken und die Punkte abhaken, sobald ein Teil in deine Bikepacking Tasche gewandert ist.

Beim Bikepacking ist gut beraten, wer sich auf alle möglichen Wetterszenarien vorbereitet. In Schottland gehört eine Regenjacke unbedingt ins Reisegepäck. Außerdem ist es sinnvoll, wasserdichte Überschuhe und eventuell Abdeckungen für z.B. den Rucksack einzupacken.

Martin Donat und Tobias Woggon mit ihren GHOST Road Rage Gravelbikes auf Bikepackingtour in Schottland

Am Körper

Hier ist alles zusammengefasst, was du unterwegs am Körper trägst. Vieles davon ist irgendwie logisch – du würdest wohl kaum ohne Radhose auf große Tour gehen. Manches vergisst man aber auch leicht. Den Buff zum Beispiel oder die Regenjacke, wenn das Wetter bei der Abfahrt gut ist. Wäre uns das auf unserer Schottlandreise passiert, hätten wir ein echtes Problem gehabt: Die ersten vier Tage erwartete uns allerfeinster Dauerregen. Aus diesem Grund haben wir auch öfter in B&Bs übernachtet, als es ursprünglich geplant war. So konnten wir wenigstens abends unsere durchnässten Klamotten trocknen.

MUST-HAVES

  • Helm

  • Radbrille

  • „Buff“ bzw. Halstuch

  • Baselayer (der Witterung entsprechend)

  • Trikot (der Witterung entsprechend)

  • Radhose (der Witterung entsprechend)

  • Socken (ggf. Regendicht)

  • Rad-Schuhe

  • Überschuhe (je nach Witterung)

  • Regenjacke (funktioniert auch als Windjacke und für Abends)

  • Handschuhe

nice to have:

  • Mütze

Am Bike

Abgesehen von den Packtaschen ist es gar nicht so viel, was wir an unseren Bikes montiert hatten. Kleine Besonderheit: Um ein Foto-Stativ am Rahmen transportieren zu können, montierte Martin seine beiden Trinkflaschen vorn an der Gabel, die praktischer Weise mit entsprechenden Befestigungsösen versehen ist.

Ghost Gravel bike

Genug zu trinken ist wichtig. Dabei müssen die Trinkflaschen nicht klassisch im Rahmen befestigt werden: Das Road Rage hält auch an der Gabel entsprechende Befestigungsösen bereit. So bleibt am Rahmen mehr Platz für andere Dinge.

Platz am Rahmen: Das GHOST Road Rage bietet auch an der Gabel Befestigungsösen für die Trinkflasche

Essen & Trinken

Hier hatten wir vorab eine klare Grundsatzentscheidung getroffen: Wenn möglich, halten wir unterwegs an Restaurants oder Supermärkten an oder essen abends in unserer Unterkunft. Das hat uns jede Menge Packstress erspart. Für den Notfall hatten wir dennoch ein paar Riegel und einige Packungen Outdoor-Instand-Food dabei, was sich als sehr sinnvoll erwiesen hat: Bei unserer Ankunft in Laide hatten alle Läden bereits geschlossen und wir waren wirklich froh, dass wir uns auf unserem Campingkocher noch ein paar leckere Nudeln zaubern konnten.

MUST-HAVES

  • Wasser in den Trinkflaschen

  • Riegel, Gel oder andere Snacks

  • (Taschen-) Messer

  • Spork („Spoon/Fork“)

nice to have:

  • Topf

  • Gaskocher

  • Camping Geschirr

  • Becher

  • Instant-Food oder vorbereitetes Essen in Tupperdosen

Wer viele Tage unterwegs ist, braucht eine Menge zu Essen. Das wiegt ganz schön was und nimmt viel Platz weg. Darum ist es eine sinnvolle Alternative, die Reise so zu planen, dass man regelmäßig an Supermärkten, Imbissbuden oder Restaurant vorbeikommt.

Ghost gravel bike with bikepacking gear

Schlafen

Hier gibt es die unterschiedlichsten Vorlieben. Einige schwören auf die Hängematte, andere legen sich zur Not auch auf den Betonboden der Bushaltestelle und wieder andere planen direkt mit gemütlichen Nächten im Hotel. Ja nach deinen persönlichen Vorlieben entscheidet sich, was ins Gepäck muss und was nicht. Logisch: Wenn du ohnehin im Hotel schläfst, ist der Schlafsack nur Ballast. Wir wollten flexibel bleiben und im Zweifelsfall einfach unser Zelt aufschlagen, wenn es uns irgendwo besonders gut gefällt. Und auch, wenn wir viel weniger outdoor geschlafen haben, als es geplant war, hat es sich als goldrichtig erwiesen, Zelt & Co mitzunehmen

MUST-HAVES

  • Schlafsack

  • Hängematte/Isomatte (je nach Vorliebe)

  • Wechselklamotten (für nachts, T-Shirt, Unterwäsche, Hose, ggf. Pulli oder andere warme Bekleidung je nach Witterung)

  • warme Jacke (Alternativ: Regenjacke benutzen)

nice to have:

  • Tarp/Zelt

  • Schlappen/Sandalen

  • Oropax

  • Extrasocken

Unter freiem Himmel zu schlafen übt seinen ganz besonderen Reiz aus. Damit die Bikepacking Romantik nicht zerstört wird, dürfen – neben Zelt oder Tarp – warme Wechselklamotten für den Abend und die Nacht nicht fehlen.

Der besondere Reiz am Bikepacking: In Schottland verbrachten Tobi und Martin eine Nacht im Zelt am Strand

Hygiene

Das mit der Hygiene ist beim Bikepacking so eine Sache. Vor allem, wenn du draußen schläfst, wird es sich kaum vermeiden lassen, dass nach ein paar Tagen ein etwas deftigeres Aroma Einzug in deine Bekleidungsschichten hält. Der Dauerregen während der ersten Tage unserer NC500 Tour hat uns noch eine ganz besondere Duftnote beschert. Uns hat es nicht gestört – ein bisschen „stinken“ gehört doch irgendwie dazu, oder nicht? Und für eine gewisse Grundhygiene braucht es gar nicht so viel…

MUST-HAVES

  • Zahnbürste

  • Zahncreme

  • Lippenbalsam (bei Kälte)

  • Sonnencreme (bei Sonnenschein)

  • Taschentücher/Klopapier

  • Medikamente (z.B. Allergiemittel)

nice to have:

  • Mücken-/Insektenspray

  • Reinigungstücher

  • Handtuch

Elektronik

Hier ist weniger unserer Meinung nach definitiv mehr. Schließlich fahren wir draußen durch die herrliche Natur – ein bisschen „digital detox“ kommt da gerade recht. Trotzdem hatten wir Handy und Navi sowie Powerbanks und alle notwendigen Ladekabel dabei, weil dadurch so eine Reise doch sehr viel komfortabler und planbarer ist.

MUST-HAVES

  • Navi

  • Handy

  • Powerbank

  • Kabel für die Geräte

nice to have:

  • Stirnleuchte (sehr hilfreich zum Beispiel beim Zeltaufbau im Dunkeln)

Viel mehr braucht es nicht, um auch die häufigsten Defekte vorbereitet zu sein: Pumpe und Ersatzschlauch (bzw. Tubeless-Reparaturkit), Ersatzschaltzug, Ersatzschaltauge und ein Multitool.

Sonstiges

„Sonstiges“ klingt ein bisschen so wie „nicht so wichtig“. Tatsächlich verstecken sich in diesem Punkt aber einige der wichtigsten Accessoires, die dir unterwegs das Leben leichter machen können. Kettenöl zum Beispiel. Es gibt nichts Schlimmeres, als ein quietschender und rasselnder Antrieb. Das nervt nicht nur, eine ungeölte Kette kostet auch tatsächlich Kraft. Wenn du allein unterwegs bist, kann ein kleines Fahrradschloss ein wahrer Segen sein. Wenn du zum Beispiel kurz in den Supermarkt gehen möchtest, kannst du dein Bike draußen abschließen und unbesorgt deine Besorgungen machen. Und wenn wir schon beim Einkaufen sind: Hierfür hat sich ein kleiner Stoffbeutel bewährt. Der nimmt kaum Platz weg, ist aber total praktisch, um abends deine Besorgungen vom Supermarkt zum Schlafplatz zu transportieren. Und wenn du danach ein paar Bekleidungsstücke hineinstopfst, kann der Beutel nachts als Kissen dienen.

MUST-HAVES

  • Rettungsdecke/Erste-Hilfe-Decke

  • Werkzeugset (Schlauch, Reifenheber, Pumpe, Multitool)

  • Stoffbeutel/Turnbeutel (z.B. zum Einkaufen, Transportieren oder nachts als Kissen)

  • Bargeld

  • wichtigste Karten (Ausweis, Krankenkassenkarte, Bahncard...)

  • Kabelbinder

  • Kettenöl

nice to have:

  • (Mini-) Fahrradschloss

  • Portmonee mit Bankkarte(n)

  • Mini-Ersatzteileset (nimmt wenig Platz weg, kann aber wichtig sein: Ersatzschaltauge, Kettenschloss, Schaltzug)

Text: Martin Donat

Fotos: Martin Donat, Tim Winterburn

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